Frust beim Longieren – 3 Tipps für mehr Motivation bei Deinem Maultier

Das Longieren gehört zu den Grundpfeilern in der klassischen Reiterei. Einerseits in der Ausbildung der ReiterInnen aber auch in der Pferdeausbildung.

Es wird davon ausgegangen, dass sich Pferde problemlos an der Longe trainieren lassen. Ansonsten wurde es schlecht ausgeblildet.

Tatsache ist aber, dass viele eher selbständig denkende Equiden (und zu denen gehören die Mulis zweifellos) die Longenarbeit nicht selten mehr oder weniger sabotieren.

Ich habe schon manche frustrierte Pferde- und Mulibesitzerinnen erlebt, die ihre Tiere nicht zur freudigen Mitarbeit bewegen konnten. Bestenfalls machten sie Dienst nach Vorschrift Meist artete es eher in einen Bummelstreik aus.

Sehen wir doch einmal das Longieren aus Sicht des Mulis an: Man läuft im Kreis herum und kommt eh nie ans Ziel. Hast Du ein Muli das sich gerne bewegt, findet es das vielleicht gar nicht so schlimm, da ihm das Laufen an sich Spass macht. Aber ein Energiesparer? Bei ihm ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass er dieser aus seiner Sicht sinnlosen Energieverschwendung nichts Positives abgewinnen kann. Und gerade Mulis sind schlecht für etwas zu motivieren, wenn sie keinen Sinn in der Aufgabe sehen können.

Falls Du auch schon frustriert warst bei deinen Versuchen Dein Muli zu longieren und an Deinen Fähigkeiten gezweifelt hast: Es liegt nicht an Dir und Dein Muli ist auch nicht schlecht ausgebildet oder frech.

Also einfach nicht Longieren? Jein. Ich denke vom «klassischen» Longieren à la «ich stehe in der Mitte trainiere mein Muli intensv in allen drei Gangarten». darfst Du Dich getrost verabschieden, wenn es Deinem Muli keinen Spass macht.

3 Ansätze, wie Du das Longieren so adaptieren kannst, dass es Deinem gemütlichen Muli Spass machen kann

Über allem steht: In der Kürze liegt die Würze. Du darfst ruhig einmal einen Effort von Deinem Energiesparer einfordern. Aber das Ende muss absehbar sein. Also wenn Dein Muli mit macht und von sich aus ein klein wenig Go zeigt, gib ihm eine Pause. So lohnt sich die Anstrengung für ihn und die Motivation bleibt erhalten. Du kannst die «aktive Phase» nach und nach verlängern.

1. Frei longieren / Freiarbeit

Freiarbeit finden viele Energiesparer weniger eintönig als das Longieren. Einige können bei der Freiarbeit sogar richtig übermütig werden. . Und frei kannst Du wunderbar Übergänge üben und mit etwas mehr Training sogar auch Zirkel vergrössern und verkleinern oder durch den Zirkel wechseln. Ausprobieren und Spass haben heisst die Devise.

2. Longieren mit Bodenarbeit kombinieren

Longieren ist nicht sonderlich spannend. Also kombinierst Du es mit Dingen die anregender sind für Dein Muli. Wenn Du einfach am Kappzaum oder mit dem Knotenhalfer longierst, kannst Du sehr fliessend arbeiten. Zwei, drei Runden an der Longe traben, dann eine Übung am Podest, dann wieder kurz longieren, und wieder eine Bodenarbeitslektion die Deinem Muli Spass macht. Du kannst auch Handarbeitslektionen oder Zirzensische Lektionen einbauen. Was Du und Dein Muli halt gerne machen. So lässt sich die Motivation aufrechterhalten und bald wird es die paar Runden an der Longe brav laufen.

3. Mitlaufen

Gemeinsam laufen macht mehr Spass als um eine stehende Person zu kreisen. Mancher Longier-Muffel lässt sich animieren wenn wir auch mitlaufen. Spiel mit Deiner Körperspannung und Deiner Bewegung. Ihr trainiert gemeinsam. Du einfach auf einem kleineren Kreis. Mein Huzule mochte Longieren im allgemeinen nicht und an der Longe galoppieren schon gar nicht. Pauli galoppierte nur, wenn ich mit galoppierte, dann machte er aber sofort mit. Vermutlich wusste er, dass der Galopp dann nicht so lange dauern konnte, da mir ziemlich schnell die Puste ausgehen würde…

Ist Dein Muli kein Longier-Fan, dann lass keinen Frust aufkommen. Einfach mehr treiben führt hier kaum zum Ziel. Sei kreativ und nutze was es Dir anbietet. So kannst Du ein wirkungsvolles Training gestalten, dass Euch beiden Spass macht.

Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinem Maultier.

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