Ich nehme an, Du bist den beiden Begriffen positive Verstärkung und negative Verstärkung im Zusammenhang mit dem Maultiertraining schon ab und zu begegnet.
In diesem Blog-Artikel möchte ich Dir kurz erklären, was die beiden Begriffe bedeuten. Und gebe Dir ein paar Tipps, wie Du sie für Dein Maultiertraining anwenden kannst, so dass Dein Muli motiviert mitarbeitet. Denn das ist doch unser aller Ziel.
Der Begriff Verstärkung kommt daher, dass wir ein Verhalten unserer Mulis verstärken wollen, das heisst unser Ziel ist, dass es dieser Verhalten mehr und mehr zeigt. Wir möchten ihm also ganz banal etwas beibringen.
Was versteht man unter positiver und negativer Verstärkung?
Nun gibt es zwei Möglichkeiten dahin zu kommen: Ich nehme etwas weg (daher negativ) was potentiell unangenehm ist. Konkret ist das Druck, das heisst ich stoppe die Hilfengebung. Wenn ich etwas hinzufüge spricht man von positiver Verstärkung. Das Muli kriegt also etwas was es mag. Der Klassiker hier ist das Futterlob.
Ist negative Verstärkung negativ fürs Maultier?
Zugegeben der Begriff klingt nicht so angenehm. Wobei das Wort «negativ» nicht wertend ist, sondern nur meint, dass etwas weggenommen wird.
Aber die Vorstellung, dass ich mein Muli motiviere indem ich etwas wegnehme, was unangenehm ist, ist jetzt auch nicht so schön.
Bei der negativen Verstärkung kommen wir nicht umhin über Druck zu sprechen. Baue ich immer mehr Druck auf bis mein Muli irgendwann halt macht was ich will damit es dann endlich seine Ruhe hat, ist das persönlich nicht die Art, wie ich trainieren möchte. Du vermutlich auch nicht. Und sind wir ehrlich, ein Muli so trainieren zu wollen, da kann der Schuss nach hinten los gehen und zwar gewaltig.
Wenn wir Druck mit Signal gleichsetzen kommen wir einem sinnvollen Training schon näher. Ich muss ja meinem Muli mitteilen, was ich von ihm möchte. Das ist genau genommen auch schon Druck, auch wenn das für das Muli nicht unangenehm sein muss. Und was ist, wenn mein Muli nicht reagiert, soll ich dann den Druck weiter steigern? In den aller meisten Fällen ist das sinnlos. Stell Dir vor, Dir erklärt jemand eine Aufgabe die Du lösen sollst. Du verstehst nur Bahnhof. Vermutlich wirst Du nicht schlauer, nur weil der andere lauter brüllt. Unsere Aufgabe ist es herauszufinden, warum das Muli diese Aufgabe nicht löst. Wenn ein Muli nicht macht was wir von ihm wollen, hat es entweder nicht verstanden was es machen soll oder es ist körperlich oder mental nicht in der Lage die Aufgabe zu erfüllen. Wir müssen also nach einem Weg suchen, wie wir ihm über die Klippe hinweg helfen können.
Wir sollten also nicht einfach immer mehr Druck aufbauen bis unser Muli gehorcht. Wie oben schon erwähnt, wird das bei einem Muli eh nicht funktionieren. Trotzdem ist das Stoppen der Hilfengebung, auch sanfter Hilfengebung sehr wirkungsvoll. Denn Lernen ist anstrengend, kann auch mal den Stresslevel leicht erhöhen. Schliesslich muss man zum Lernen einen Schritt aus der Komfortzone treten und das gilt auch für Dein Muli. Da ist eine Pause in der Dein Muli wieder herunterfahren und sich entspannen kann sehr wirkungsvoll. Das Hirn schüttet Dopamin aus, was Dein Muli als sehr angenehm empfindet. Bei der negativen Verstärkung sollte unser Fokus zwingend nicht auf dem Druck sondern auf der Pause liegen.
Ist postive Verstärkung gleichzusetzen mit Futterlob?
Bei der positiven Verstärkung kriegt das Muli etwas für die gewünschte Reaktion. Spontan denken wir alle an Futter. Futter motiviert natürlich stark und ist, richtig eingesetzt, sehr effektiv im Training. Futterlob ist ja so eine Sache, die einen arbeiten aus Überzeugung mit Futter, die anderen lehnen Füttern während des Trainings ab. Sei es aus Prinzip, sei es weil sie befürchten sich ein rüpeliges Fress-Monster einzuhandeln.
Ich selber arbeite mit Futterlob und habe gute Erfahrungen gemacht. Lernt man seinem Muli, dass es sich trotz Futter höflich verhalten soll, kriegt man auch kein Fress-Monster. Und ich verwende als Belohnung das getreidefreie Struktur-Müesli von dem sie jeden Morgen eine Handvoll kriegen zusammen mit dem Mineralfutter. So kriegen sie immer ein bisschen was zur Belohnung, aber wenig Kalorien. Meine beiden zu Übergewicht neigenden Mulis mit Leckerlis voll zu stopfen ist definitiv nicht sinnvoll
Man kann aber sein Muli auch sehr gut ohne Futterlob trainieren, muli-gerecht und wirkunsvoll.
Futter ist auch nicht die einzige Möglichkeit zur positiven Verstärkung. Kraulen kann ebenso eine positive Verstärkung sein. Darunter fallen Hildegards Kopf auf die Schulter-Ohren kraulen-Daumen lutschen-Pausen.
Aber es gibt auch noch eine Form der positven Verstärkung, die ich sehr gerne verwende: Begeisterung. Begeisterung? Ich feiere meine Mulis schon einmal ab, wenn sie etwas toll gemacht haben. Mulis sind sehr sensibel auf unsere Emotionen und merken, wenn wir richtig begeistert sind von dem was sie machen. Das kann sie unheimlich anspornen. Und was das Gute ist: Meine Emotionen kann ich auch während einer Übung zeigen und nicht erst wenn das Ziel erreicht ist und das Futter, die Pause, das Kraulen kommt. Ein bisschen so, wie ein Läufer der vom Beifall des Publikums ins Ziel getragen wird.
Und was heisst das nun für mein Maultier-Training?
Ich mische alle Möglichkeiten, die ich habe mein Muli zu motivieren und ihm zu helfen etwas Neues zu lernen. Ich finde Du vergibst Dir etwas, wenn Du nur mit positiver oder nur mit negativer Verstärkung arbeitest. Es macht zum Beispiel wenig Sinn, Dein Muli mit Futter zu loben, ihm aber keine Pausen zu gönnen, weil es ja das Futter als Bestätigung hat. Auch wenn das Training Spass macht, braucht das Muli-Hirn ab und zu eine kurze Pause um das Gelernte zu verarbeiten. Und auch wenn Du kein Futter geben möchtest, hast Du trotzdem die Möglichkeit zur positiven Verstärkung. Es gibt so viele Arten Dein Muli zu motivieren und kein Muli ist gleich. Für Leyla wäre Ohren kraulen keine positive Verstärkung sondern eine Strafe, wenn ich es überhaupt schaffen würde an ihre Ohren zu kommen… (Das Ohren-Berühren übe ich mit ihr zur Zeit mit positiver Verstärkung sprich Futterlob).
Je besser Du Dein Muli kennst, desto mehr merkst Du wie Du Dein Muli am besten motivieren kannst.
Ich wünsche Dir viel Spass und Erfolg mit Deinem Maultier.

Nun bei unseren nue eingezogenen muli arbeiten wir mit futterlob, sowie mit streicheleinheiten macht es etwas ganz toll gibt es futterlob, macht es etwas so lala gibt es streicheleinheiten, damit es weiß es war ja nicht alles falsch – aber auch noch nicht so ganz richtig. Wie schwierig es ist ein Tier in unseren fall ein tinker der nur mit futterlog gearbeitet worden ist, dieses wieder abzugewöhnen haben wir zur zeit bei uns, dieser tinker ist geradezu übergriffig gewesen als er zu uns kam, nun nach einem jahr wird es immer besser, aber völlig wird man ihn dieses übergriffige bei „fremden“ menschen wohl niemals mehr abgewöhnen können, denn es wurde 2 jahre nur mit futterlob gearbeitet
Wenn man mit Futterlob arbeiten will muss man dies sehr durchdacht machen, mit Lobwort oder Klicker. Und gewisse Höflichkeitsregeln müssen gelten. So kennt das Muli die Regeln und man kann entspannt mit Futter arbeiten. Ansonsten kann es sehr schnell sehr mühsam werden.